18.09.2013

Fast schon ein Zoo.

18.09.2013

Fast schon ein Zoo.

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Schon seit meiner Kindheit lösen Situationen, Sätze oder Begebenheiten Assoziationen in meinem Kopf aus, über die ich lachen oder schmunzeln muss. Ich kann mich gut an viele Situationen erinnern, in denen ich die Menschen um mich herum mit meinem Lachen vollkommen irritiert habe, weil niemand außer mir zum Beispiel die Komik einer Situation oder vielleicht auch nur einer kleinen Geste so sehen konnte wie ich sie sah. Ich sage immer, ich kann hinter die Dinge blicken, ich sehe, was eigentlich nicht da ist. Oder aber es ist genau das, was man gemeinhin als Fantasie bezeichnet. Und wenn ich beim Spaziergang im Wald ein kleines Stück Rinde finde und ganz deutlich einen Hundekopf mit einem aufgerissenen Maul sehe, dann fehlen nur noch ein paar Striche dazu und das Bild aus meinem Kopf landet vor meinem iPhone.

found him in the woods

So ist meine Art, Fotos bzw. Illustrationen zu machen, eine ganz wunderbare Möglichkeit, all die schrägen Bilder und die fantastischen Welten, die sonst nur in meinem Kopf existieren würden, sichtbar zu machen. Für mich, aber natürlich auch für andere Menschen. Und häufig entstehen dadurch die wunderbarsten kleinen Tiere oder Wesen. Ein ganzer Zoo schon fast.

Manche ganz eindeutig erkennbar: die kleine Ente, die aus einer Margerite entstand, mit der ich wie in Kinderzeiten „er liebt mich, er liebt mich nicht“ gespielt hatte, die Schnecke, die statt eines normalen Schneckenhauses ein Blatt vom Spitzahorns trägt oder die Schildkröte, die aus einem Basilikumblatt entstand, das eigentlich in meinem Salat landen sollte. Ich liebe es, aus diesen einfachen kleinen Dingen etwas vollkommen Neues entstehen zu lassen.

duck

schnecksche

tortoise

Genauso gibt es jedoch auch Wesen, von denen man nicht so genau weiß, was sie sein sollen. Ist der vertrocknete Stock nun ein Hund oder eher doch ein Krokodil? Was auch immer es ist, es scheint schlechte Laune zu haben. Ganz im Gegenteil zu der Pflaume, die vor Freude in die Luft springt, von der jedoch niemand weiß, was sie ist. Und dann das Tier mit den langen Ohren aus Ahornsamen, das könnte eigentlich ein Hase sein, wenn es bloß nicht diese spitzen Zähne hätte. Vielleicht ist es ja doch ein Wolpertinger.

mr crumpy

yeah

perhaps a wolpertinger

Da meine Follower auf Instagram rund um die Welt verteilt sind, kommt es auch immer wieder vor, dass diese ganz unterschiedlich auf meine Illustrationen in den Kommentaren reagieren. Ein Bild, das ich vor kurzem veröffentlicht habe – vier kleine rosa Knöpfe, die zu vier kleinen Schweinchen gehören – erinnerte einen Teil meiner Kommentatoren an die Geschichte von den drei kleinen Schweinchen, die sich drei unterschiedliche Häuser bauten, und dem Wolf, der die Häuser wieder umpustete. Ein anderer Teil zitierte einen mir bis dahin unbekannten Kindervers über kleine Schweinchen, die zum Markt gehen. Ich wiederum hatte diese Knöpfe einfach nur in einer Bastelkiste in der Schule entdeckt und fand, dass diese sich ganz wunderbar in einer Reihe als vier Schweinchen machten.

four

Heute war ich mit meinem Mann und meinem jüngsten Sohn mit dem Fahrrad unterwegs. Mittendrin musste ich anhalten und noch einmal ein Stückchen zurückfahren, weil ich auf dem Feldweg einen Stock entdeckt hatte. „Der Ziegenbock muss mit nach Hause.“ sagte ich zu meiner Familie und legte den Stock in meinen Fahrradkorb. Jetzt ist er hier bei mir zuhause auf dem Schreibtisch, erinnert mich mittlerweile ein bisschen an einen Drachen und ob daraus tatsächlich einmal ein Bild für meine Galerie werden wird… Schauen Sie doch einfach mal bei mir vorbei, im Blog, auf Instagram, bei Twitter oder Facebook.

Kerstin Hiestermann
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