29.10.2015

Erschaffen Sie reichhaltige, komplexe iPhone-Fotos mit der Schichten-Technik ‚des langsamen Aufbaus‘

29.10.2015

Erschaffen Sie reichhaltige, komplexe iPhone-Fotos mit der Schichten-Technik ‚des langsamen Aufbaus‘

Wenn Sie Handykunst schaffen möchten, die komplex, tiefgründig und interessant ist, sollten Sie sich die Fülle an Apps und die Vielzahl an Filtern und Tools innerhalb dieser Apps zunutze machen. Ich erschaffe digitale Kunst auf ähnliche Weise wie ich am liebsten male. Ich füge dünne Schichten hinzu, eine über der anderen, wobei ich Teile der tieferen Schichten immer durchscheinen lasse. Bei der digitalen Kunst, die ich mit meinem iPhone erschaffe, verwende ich in der Regel mindestens fünf Apps pro Foto und ich baue langsam subtile Schichten auf, wobei ich die Stärke jeder Schicht immer weiter reduziere, sodass das Werk sich zu einem Zusammenspiel bearbeiteter Schichten entwickeln kann. Manchmal nutze ich die Maskenfunktion der jeweiligen App, um Teile einer Schicht abzutragen, um deutlich zu enthüllen, was darunter liegt, vor allem, wenn es ein besonderes Element ist, das ich in der Bearbeitung nicht verlieren möchte.

In diesem schrittweisen Tutorial können Sie mir bei meinem kreativen Prozess über die Schulter schauen, während ein reines iPhone-Werk erschaffe – mit der Technik ‚des langsamen Aufbaus‘, wie ich sie gern nenne…

Der Vorgang

  • Schritt 1: Stellen Sie Ihre Szene zusammen und machen Sie das Foto. Ich legte die Blumen auf ein schwarzes Blatt, posierte mit meiner linken Hand und machte mit der rechten Hand das Foto mit Camera+. Diese App hat einen integrierten Selbstauslöser, der Fotos wie dieses ganz ohne Stativ möglich macht. Zudem verfügt sie über eine Funktion zur Bildstabilisierung, sie fotografiert also nur, wenn sie spürt, dass Sie Ihre Hand komplett ruhig halten. Mit der gleichen App passte ich die Belichtung über die ‚Szenen‘-Funktion an und wandte einen Schwarz-Weiß-Filter an.

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  • Schritt 2: Erstellen Sie interessante Glanzlichter und Schatten mit Hilfe der App Noir: Diese App ist eine meiner Favoriten, denn mit ihr kann ich den wunderschön dramatischen Kontrast zwischen Licht und dunklen, dichten Schatten simulieren. In diesem speziellen Beispiel habe ich Noir verwendet, um die Blume und die sich nach ihr ausstreckenden, greifenden Fingerspitzen zu beleuchten. Durch meine Bearbeitungen verblasst zudem das Licht allmählich zu geheimnisvollem Schatten, wodurch das Bild gleich noch mehr emotionale Tiefe gewinnt.

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  • Schritt 3: Fügen Sie einen Sepiafarben-Filter mit Camera+ hinzu. An diesem Punkt in meinem Bearbeitungsprozess habe ich entschieden, dass ich mir einen weicheren Anschein wünschte, also beschloss ich, mit Camera+ einen Sepiafilter anzuwenden (mit reduzierter Deckkraft). Dieser verlieh dem Bild einen altmodischeren Vintage-Look, der ihm einen Hauch mehr Unbeschwertheit gab.

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  • Schritt 4: Fügen Sie mit Stackables eine subtile Grunge-Textur hinzu: In den nächsten drei Schritten dieses Projekts füge ich aus einer Reihe von Apps subtile Texturschichten hinzu, die langsam aufeinander aufbauen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Dies ist die Textur ‚Rissige Wand‘ mit reduzierter Deckkraft und angewandtem Bildschirm-Blend-Modus. Die Textur in hellem Ton in Kombination mit dem Bildschirm-Modus macht sich gut vor dem dunklem Hintergrund.

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  • Schritt 5: Fügen Sie mit ScratchCam eine zweite Textur hinzu: Diese App hat eine witzige Zufallsauswahl-Funktion (Tippen Sie einfach die Würfel an und lassen Sie sich überraschen.) Ich benutze diese Funktion gern als Ausgangspunkt und wenn sie etwas Interessantes für mich findet, gehe ich in die Einstellungen und optimiere es und gebe ihm solange den letzten Schliff, bis ich genau den richtigen Effekt erhalte. Ich habe die Stärke dieser angewandten Textur etwas reduziert, sie ist also super subtil. Schauen Sie genau hin, um den Unterschied zu erkennen.

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  • Schritt 6: Fügen Sie mit PicFX eine dritte Textur hinzu. Ich habe eine letzte, sehr schwache Textur mit der App PicFX hinzufügt. Aus dem Filterset ‚Kratzer‘ wählte ich eine Textur aus und reduzierte die Deckkraft stark.

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Weiteres Beispiel Nr. 1: Verwendete Apps: Camera+ um das Foto zu machen und einen Schwarz-Weiß-Filter hinzuzufügen, BlurFX, um die ganze Szene stark zu verwischen, Noir für ausgeprägte Glanzlichter/Schatten, Mextures für die simulierte Lichtspitze und Stackables für die Textur.

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Weiteres Beispiel Nr. 2: Verwendete Apps: Camera+, Leonardos Klon-Tool zum Bereinigen der natürlichen Ablagerungen im Schnee, Vintage Scene für den Farbton und die Textur, SkipBleach zum Aufhellen der Farbtöne, Stackables für subtile Texturschichten.

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Weiteres Beispiel Nr. 3: Verwendete Apps: Camera+ (Schwarz-Weiß-Filter), PicFX für den Farbton, BlurFX, Noir, Stackables und Mextures für Texturen.

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Weiteres Beispiel Nr. 4: Verwendete Apps: Camera+, BlurFX für die Kanten, Vintage Scene für den Farbton, Stackables und Mextures für die Texturen und Image Blender zum Hinzufügen des .PNG-Goldelements.

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Susan Tuttle

Preisgekrönte iPhoneografin und Spiegelreflexkamera-Fotografin, aus Maine, USA. Sie ist Autorin von vier Anleitungsbüchern (veröffentlicht in den USA und im Ausland von F+W Media, North Light Books) zum Thema digitale Kunst mit Photoshop, Handy-Fotografie und Spiegelreflexkamera-Fotografie sowie Kunst in Mischtechnik. Ihr neuestes Buch, Art of Everyday Photography: Move Toward Manual and Make Creative Photos (Die Kunst der Alltagsfotografie: Machen Sie es manuell und erschaffen Sie kreative Fotos – über Spiegelreflexkamera-Fotografie und Handy-Fotografie), wurde vor Kurzem von North Light Books veröffentlicht und ist in seiner Kategorie auf Amazon ein Bestseller.

Susan bietet aktuell zwei Online-Fotografiekurse an – Die Kunst des Selbstporträts in der iPhoneografie ehttp://fineartgrunge.com/iphonecoursespecial/?orid=4849&opid=2 und Co-Lab: Magie von Malerei, Papier und iPhoneographie http://www.colabartistry.com/ (gemeinsam unterrichtet mit der Bestseller-Autorin und Mischtechnik-Künstlerin Alena Hennessy). Susan ist aktuell technische Beraterin für das Somerset Digital Studio Magazine. Weitere ihrer Werke ansehen, ihren Blog erkunden und Details zu den Workshops finden können Sie auf ihrer Website SusanTuttlePhotography.com Instagram: susantuttle Facebook: https://www.facebook.com/susan.tuttle.144

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