Costa Rica Vitamina Project for Manfrotto

18.06.2018

COSTA RICA, DIE GRÜNE ERDE – REISE IN DIE UNBERÜHRTE NATUR

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Vitamina Project

18.06.2018

COSTA RICA, DIE GRÜNE ERDE – REISE IN DIE UNBERÜHRTE NATUR

Nachdem wir es uns lange gewünscht und noch länger davon geträumt hatten, nachdem wir uns unzählige Male die Worte: PURA VIDA durch den Geist ziehen ließen wie ein evokatives Mantra, war es endlich so weit: Wir waren in COSTA RICA.

Costa Rica Vitamina Project for Manfrotto

Festbrennweite: 85 mm / f: 2,8 1/160 ISO:320
Unschärfeeffekte sind meine Leidenschaft, vor allem wenn ich den Hintergrund mit kleinen Lichtpunkten gestalten kann. In diesem Fall wurden sie durch das Lichtspiel der Baumkronen erzeugt, in einer Nachtaufnahme können es einfach die Laternen sein. Doch wie erzeugt man diesen Effekt?
Alles hängt von der gewählten Schärfentiefe ab. Ich sage bewusst „gewählt“, denn es handelt sich um eine Entscheidung, die vor der Aufnahme zu treffen ist. Es handelt sich nicht um Effekte, die man in der Post-Produktion erzielen kann. Daher ist es besser, von Anfang zu wissen, wie man vorgehen möchte.
Die Schärfentiefe beschreibt die Tiefe des durch die Blende gesteuerten scharfen Bereichs in dem Objektiv. Je offener (f: 1,4 / 2,4 / 2,8) die Blende ist, desto einfacher ist es, nur einen kleinen Teil des Bildes scharf zu stellen und so genau den Effekt zu erzeugen, den Sie in obigem Bild sehen. Umgekehrt werden alle Bildebenen scharf, wenn die Blende (f: 11 / 16 / 22) geschlossen eingesetzt wird.

Wir hörten das erfrischende Murmeln von Wasserfällen, mit kristallklarem sprudelndem Wasser, das zarte Zwitschern der Vögel und das sanfte, kaum merkliche Flattern der Blauen Morphofalter. Ungläubig und mit träumenden Augen lauschten wir diesem Konzert vor einem Hintergrund voller lebhafter Farben. Das nimmt nicht Wunder in einer so großzügigen, grünen und wasserreichen Erde. Wir waren zu Gast in einem Land, das zwischen zwei Ozeanen liegt, allein 5% der Biodiversität des Planeten stellt und doch so klein ist. Costa Rica gehört zu Zentralamerika. Seine Landschaft ist durch jahrtausendealte Vulkane, tropische Strände und Regenwälder mit Affen, Tukanen, Ozelots und Jaguaren gekennzeichnet. Schritt für Schritt eröffnete sich diese zauberhafte Landschaft vor unseren Augen.

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Costa Rica Vitamina Project per Manfrotto

Unsere Reise nach Costa Rica hatte in Panama begonnen, während einer warmen und sternenreichen Abenddämmerung. Nachdem wir die Grenze bei Paso Canoas überquert hatten und im Land waren, konnten wir endlich frei das Land durchstreifen, das viele als das schönste Land Zentralamerikas betrachten.
Wir befanden uns an der pazifischen Küste, nur wenige (genauer gesagt 48) Kilometer von Golfito entfernt. Von hier aus stiegen wir auf eine Fähre in Richtung Puerto Jimenez. Denn dort ist die Eingangspforte zum Nationalpark Corcovado, einem der ausgedehntesten und interessantesten Naturschutzgebiete von Costa Rica. Hier ist die Heimat der Jaguare, Rüsselbären, Krokodile, Tukane und Faultiere und ein regelrechtes Paradies für Ökologen und Biologen. Eine antike Welt, wo die üppige grüne Natur dem atavistischem Wunsch des Menschen widersteht, Oberhand zu bekommen. Die Natur ist hier übermütig wie das Leben und lässt sich nicht zähmen. Daher gibt es nur wenige Kulturlandschaften, die wie einsame Pilze zwischen einem Wald und dem nächsten hervorschießen. Die pazifische Küste ist zwar stärker besiedelt, zieht mehr Touristen an und weist zahlreiche andere Naturparks auf. Doch die karibische Küste ist die unangefochtene Domäne der Natur. Von ein paar seltenen Enklaven schwarzer Ethnien und afrikanischer Kultur abgesehen, gibt es nur Meer, Grün und Blau.

Costa Rica Vitamina Project for Manfrotto Costa Rica Vitamina Project for Manfrotto

In Costa Rica scheint die Phantasie mit affenschneller Geschwindigkeit beflügelt zu sein – mit Geist und Herz folgt der Reisende dem raschen Wechsel vom tropischen Strand durch dichten Wald bis hoch hinauf zum Gipfel eines aktiven Vulkans. Unsere Aufgabe ist es jedoch, chronologisch und mit einem roten Pfaden über unsere Schritte zu berichten. Und unsere nächste Etappe führte uns in den Norden, in ein weiteres Naturparadies mit kuriosem Namen und einzigartiger morphologischer Beschaffenheit: In der Nähe von Uvita bilden Felsen und Sandbänke einen Walschwanz, der ins Meer ragt und formen so eine doppelte geschützte Bucht, Zufluchtsort für Wale, die sich hier von ihren Wanderungen zwischen den Ozeanen erholen. Uvita selbst ist ein kleines Dorf an der Küste, das hauptsächlich vom Fremdenverkehr lebt.
Ein Festival, das den Walen gewidmet ist, belebt diesen abgelegenen Ort im September.
Darüber hinaus verlocken die Meereswellen, die sich rhythmisch am dunklen Sandstrand brechen, Surfer aus aller Welt. Wenn bei Ebbe das Meer zurückweicht, dringt die Sonne durch Feuchtigkeits-gesättigte Wolken und spiegelt sich mit hypnotischen Lichtreflexen im nassen Sand. Allerdings ist unser Besuch – ebenso flüchtig wie intensiv zwischen Strandspaziergängen und Erkundungen entlang der Wasserläufe im Herzen der Bambuswälder – fast zu Ende.

Der Abschied fällt immer schwer, doch leider (oder zum Glück) ruft uns die Reise und wir folgen ihrem unbestechlich strengen Rhythmus.

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Festbrennweite: 14 mm / f: 14 1/5000 ISO:200
Ich stand vor diesem wundervollen Panorama und fragte mich: Wie kann ich das alles ins Bild bringen? Die Wahl der Optik war auch hier ausschlaggebend. Um das Gefühl der erhabenen Weite zu vermitteln, entschied ich mich für ein Weitwickelobjektiv mit 14 mm Brennweite, ein Fischaugenobjektiv, genauer gesagt. Ich finde, das ist perfekt für solche Panoramabilder. Denn die Schärfenebene umfasst das gesamt Bild, das rundum gestochen scharf wird. )))

Die Pazifikküste mit ihrer üppigen und großzügigen Natur hielt noch viele weitere Überraschungen für uns bereit, angefangen beim Tropenstrand in Manuel Antonio, bei Quepos, der nur nur zu Fuß nach einem langen Weg durch einen dichten Wald erreichbar ist. Von hier aus ging es weiter in nördlicher Richtung am Meer entlang bis Jacò. Von hier fuhren wir auf der Küstenstraße Costanera sur bis nach Tarcoles zum Nationalpark Carara. In diesem traumhaften Eden liegt das Schutzgebiet des Hellroten Ara, einer scharlachroten Papageienart mit gelb und kobaltblau gestreiftem Gefieder. Der einzige Weg dorthin ähnelt einem abenteuerlichen Laufsteg durch dunkelsten Wald. Wenn Sie wollen, so ungefähr das Gegenteil von bequem und gut erreichbar. Die feuchte Hitze der Tropen macht sich hier bemerkbar, ist aber noch stärker an der karibischen Küste zu spüren. Ihr Ruf folgt dem tribalen Rhythmus der afrikanischen Trommeln und Bantu-Tänze der Miskitos. Diese indigene Bevölkerung soll von den schwarzen Sklaven abstammen , die hier zu Zeiten der Konquistadoren in Äquatorialafrika entführt wurden. Ein fataler Mix – mit einer kulturellen Wiege, die sich in Puerto Viejo de Talamanca befindet, an den südlichen Ausläufern der Costa Rica, fast an der Grenze zu Panama und nur ein paar Schritte von Bocas del Toro entfernt. Wer hier ankommt, reiste über San Jose an – Hauptstadt des Landes und obligate Etappe für jeden Reisenden, bevor er irgendeine andere Richtung einschlägt. Puerto Viejo ist eine Welt für sich, die zu den lässigen karibischen Rhythmen der überwiegend dunkelhäutigen Bevölkerung schwingt. Hier wird ein Mischmasch aus Spanisch und Englisch gesprochen, man tanzt zum Rhythmus des Rag und erzählt, vor dem Hintergrund des stellenweise wirklich karibischen Meeres, abenteuerliche Geschichten von Piraten und Freibeutern,. Hier begegnen wir einer unerwarteten Seite von Costa Rica, einem Land voller Kulturschätze und Naturreichtum, als hätte man die exotische Leinwand eines visionären Malers vor sich.
Doch die karibische Küste ist praktisch unbewohnt. Ausnahmen sind die südlich gelegene Stadt Puerto Viejo, das große urbane Hafengebiet von Limòn in der Mitte und das kleine Dorf Tortuguero im Norden. Es ist das Reich der Tropen und Regenwälder, das schlammige Flüsse durchwinden und ein dichtes Netz von Kanälen bilden, bevor sie in den atlantischen Ozean münden. Und genau entlang des Rio Tortuguero entfaltet sich eines der absolut schönsten Naturszenarien, fast eine Art kleines Amazonien – eine uralte, nur auf dem Fluss erforschbare Welt, deren Schönheit mit Worten schwer zu beschreiben ist.

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Wir könnten uns nun wohl zufrieden geben, aber Costa Rica hat noch weitere überwältigende Eindrücke zu bieten. Im zentralen Gebiet des Landes beeindrucken Vulkane und Nebelwälder die Reisenden, die fast schockiert sind von so viel Schönheit und Vielfalt.
Darunter möchten wir hier an zwei wirklich schwer zu vergessende Szenarien erinnern: das Naturschutzgebiet von Curicancha-Monteverde, nordöstlich von San Jose, und den Volcan Poas, der auf einem extremen Weg von dem kleinen Ort Grecia aus erreichbar ist. An beiden Orten kann man dem unverwechselbaren Charakter von Costa Rica begegnen, der andernorts nur schwer seines Gleichen findet. Das Naturschutzgebiet von Monteverde-Curicancha ist ein zauber- und märchenhafter Ort, wo der Hochwald an den Tropenwald grenzt und dichter dauerhafter Nebel vorherrscht. Dieses verwunschene Reich der Feuchtigkeit ist eines potenten Magiers würdig, doch hier haust offenbar der überraschende Quetzal, ein grün- und scharlachrot gefärbter Vogel mit blauem Schwanz und frecher Federhaube. Das Echo der Zeit verliert sich in diesen Eindrücken, die uns Reisende erneut in benommenes ehrfürchtiges Staunen versetzten.
Doch unsere Reise endet idealerweise am Rande einer irrealen Welt, die den Ausblick auf die hellblau-türkisen Kraterseen des Poas-Vulkans freigibt, der noch von Wolken und unwiderstehlicher Naturschönheit umgeben ist.

Und hier endete unsere Reise, die eigentlich mehr ein Traum war. Wir danken unserem wohlwollenden Schicksal und schlafen ein mit den Erinnerungen an die unvergesslich schönen Orte, die wir gesehen haben.

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Festbrennweite: 24 mm / f: 4 1/100 ISO 320

Zum Ausklang habe ich dieses Bild gewählt, denn es bietet sich an, um über verschiedene Aspekte nachzudenken: die Wahl der Einstellung und die Entscheidung für ein bestimmtes Objektiv und Blende. Alle drei Faktoren erfüllen eine unterschiedliche Funktion und alle drei sind sie ausschlaggebend, sollten daher immer zusammen betrachtet werden. Alles hängt davon ab, was die Aufnahme dem Betrachter mitteilen soll. Ich erinnere mich an den Moment, an das Gefühl der Verbundenheit mit der überwältigenden Natur um mich herum, an die Hitze und Lichtstrahlen, die durch die dichten Baumkronen schimmerten. Und genau das wollte ich ausdrücken: durch die optimale Kombination von drei Faktoren – Objektiv, Blende und Einstellung. Ein Objektiv mit 24 mm Brennweite bietet eine Weitwinkeloptik ohne Verzerrung von Abmessungen oder Entfernungen. Mit f 4 habe ich die Schärfentiefe auf einen Teil des Baumes – ausschließlich auf den mittleren Abschnitt des Stamms – begrenzt und konnte so in den drei restlichen Vierteln mit den Lichteffekten im Hintergrund spielen. Die Einstellung von unten nach oben vermittelt das Gefühl majestätischer Schönheit und Größe.

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