Tre Cime di Lavaredo Astrophotography

09.07.2018

Astrofotografie in den Dolomiten

written by:
Nico Babot

09.07.2018

Astrofotografie in den Dolomiten

Der Plan war einfach – in die Dolomiten fahren, an einen abgelegenen Ort mit minimalem Licht aus der Umgebung wandern und die Milchstraße über charakteristischen Dolomitengipfeln fotografieren. Hört sich nicht weiter schwierig an, werden Sie denken. Die Sache hatte nur einen Haken: Das Ganze sollte mit meinem Smartphone funktionieren!

Auf diese Idee kam ich vor einem Jahr, als ich versuchte, Nachtaufnahmen im kanadischen Mount Assiniboine Provincial Park zu machen. Die Resultate waren mehr als erfolgsversprechend. Zu der Zeit arbeitete ich mit einem Huawei P10 und als ich die technischen Daten des neuen P20Pro (größerer Sensor und gute Low-Light-Fähigkeit) sah, beschloss ich, damit zu experimentieren.

 Astrophotography for Manfrotto

Das einzige was mir fehlte, war ein solides Stativ und ein Weg, das Smartphone an meiner Kamera zu befestigen (die ich in diesem Fall als Backup einsetzte…). Die Lösung fand ich mit dem Manfrotto Befree Stativ und einer TwistGrip -Klemme, ebenfalls von Manfrotto.

Astrophotography for Manfrotto

Nachdem alle technischen Details geregelt waren, fuhr ich Mitte Juni in die Dolomiten, um die Phase des Neumonds zu nutzen. Für Aufnahmen der Milchstraße ist es perfekt, wenn der Mond kaum sichtbar und der Himmel dunkel ist. Ich hatte meine Liste der Aufnahmeorte fertig und wurde langsam ganz aufgeregt, wenn ich an meine Rückkehr mit umwerfenden Fotos des Nachthimmels dachte… Doch ich sollte mal wieder lernen, dass die beste Vorbereitung der Welt nichts gegen das Wetter ausrichten kann!

Astrophotography for Manfrotto

Die erste Woche meines Aufenthalts war die nasseste, die ich je zu dieser Jahreszeit erlebt hatte.

Und ich muss ehrlich sagen, das zehrte hart an meinen Nerven. Die ganze Nacht lang kroch ich alle 30 Minuten aus meinem Schlafsack, steckte die Nase aus dem Zelt, wartete eine Minute, bis meine Augen sich an die Dunkelheit angepasst hatten und hoffte darauf, einen Blick auf die Sterne zu erhaschen. Doch sah ich nur Wolken vorbeiziehen. Der Schlafentzug dämpfte zunehmend meine Begeisterung und ich begann, an der Machbarkeit des Projekts zu zweifeln.

Astrophotography for Manfrotto

Glücklicherweise kam nach zehn, in jeder Hinsicht anstrengenden Tagen ein Umschwung. Wolkenlos klar waren die Nächte zwar immer noch nicht, trotzdem konnte ich ein paar tolle Aufnahmen machen.

Und dass ich nachts noch immer keinen Schlaf bekam, war irgendwie kein Problem mehr.

Nachdem ich zwei Wochen lang in den Dolomiten herumgestreunt hatte, schenkte mir das Wetter endlich, worauf ich gewartet hatte: eine wolkenlose Nacht. Es war eine jener Sommernächte, wo man bis spät in die Nacht das Zirpen der Zikaden hört. Die Luft war warm, nur eine milde Brise wehte durch die Bäume. Ich war allein auf einem Berghang mit Blick auf eine alte Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Dort verbrachte ich einige Stunden, einfach um den Ausblick zu genießen, während die Milchstraße langsam über den Bergen im Hintergrund aufging. Endlich war sie da, die magische Nacht, nach der ich seit zwei Wochen gejagt hatte!

Top
Our Brands